Hallo Oliver!
Aufgrund der geringen Zugriffszahlen hatte ich assoziiert, dass wenig bis kein Interesse besteht ...
Diese Art der "Datenerhebung" ist natürlich mit Fehlern behaftet, da spezifisches Interesse nicht deutlich wird.
Folgendes kann ich nach wenigen Tagen berichten:
Meine Schmerzgrenze lag (wie bei den WH51) bei 20 Euro pro Sensor. Gekauft habe ich bei TechPunt in Holland.
Vier Stück incl. Versand und Preisaufschlag für PayPal-Zahlung für 80 Euro.
Hat vier Werktage gedauert, ist also sehr akzeptabel.
Im Vergleich zu den WH51 ist der MiFlora schlanker und leichter. Rührt zum Teil auch daher, dass der Sensor mit einer CR2032 betrieben wird. HF-seitig werkelt dort ein BLE- (Bluetooth Low Energy) Modul. Hat den Vorteil, dass man nicht zwingend ein Gateway braucht. Prinzipiell reicht ein Tablet / Smartphone mit Bluetooth und die "PlantCare"-App.
Ich wäre aber nicht ich, wenn ich den Mainstream-Weg wählen würde. Also den letzten ESP32 aus dem Vorratslager geholt und mit ESPHome den BLE-Tracker eingerichtet. Die Sensoren werden sofort gefunden; die Installation muss kinderleicht sein, wenn sogar ich das ohne Schwierigkeiten schaffe
Großer Vorteil: Während für den Betrieb mit der "PlantCare"-App ein Koppeln mit dem Gerät (Tablet / Phone) unabdingbar ist, kann der ESP32 auf Koppeln verzichten und einfach nur horchen. Damit geht auch beides gleichzeitig.
Massiver Nachteil des BLE-Betriebs: Reichweite. Ungehindert schaffe ich gute 10 Meter. Sobald eine Wand dazwischen liegt erreiche ich nur noch 5 -6 Meter. Zwei Wände: 3 - 4 Meter. Das schränkt den Einsatzbereich in meinem Falle massiv ein und wird für den Großteil der mittlerweile 52 WH51-Sensoren kein Ersatz sein. Auch würde ich dem MiFlora keine Wetter- / Wasser-Beständigkeit attestieren, wie ich sie vom WH51 kenne.
Das Ding hat aber natürlich auch Vorteile. Nämlich die zusätzlichen Parameter, die gemessen werden.
Neben Bodenfeuchtigkeit werden auch (Luft-) Temperatur, Helligkeit und "Düngezustand" gemessen.
Auch hier fiel gleich ein negatives Kriterium auf: Genauigkeit. Die Anzeige der Feuchtigkeit in absolut trockenem Zustand lag bei 0%, 3%, 4% und 6%. Das nervt schon mal total, denn bei absoluter Trockenheit sollte doch wohl 0% angezeigt werden.
Nach Eintauchen in gefiltertem Wasser lag die Anzeige bei 75% bis 85%. Erst nach Einrühren von etwas Salz erreichen alle Sensoren 100%. Eine Anpassung der Werte habe ich weder in der App, noch auf Github gefunden. Da wäre Handarbeit in der Configuration.yaml per Template erforderlich. Für die Testphase lasse ich das mal so und schiebe das nach hinten.
Anzeige der Helligkeit in schlecht belichtetem Raum: 66 bis 74 Lux. Das kann ich noch akzeptieren. Temperaturanzeige im Wasser: Zwischen 24,1°C und 24,5°C. Auch das werte ich als akzeptabel.
Mit dem Wert der Leitfähigkeit muss ich mich noch auseinandersetzen (µS/cm). Da werde ich wohl alle vier Sensoren zum Test mal in einen Topf mit homogener Erde stecken und anschließen düngen.
Wie lange die CR2032 hält, darüber kann ich hoffentlich erst in einigen Monaten eine Aussage treffen. Allzu große Hoffnungen hege ich allerdings nicht.
Die Einbindung in Home-Assistant ist simpel. Das ist für meine Zwecke sehr wichtig, da die Bodenfeuchtigkeits-Anzeige nahtlos mit den WH51 koexistieren muss. Durch das Anlegen der Messwerte als Sensoren in der ESP-seitigen .yaml ist die Arbeit schon getan.
Als Fazit würde ich sagen, es handelt sich um einen ordentlichen Sensor für Pflanzen im Innenbereich mit erhöhten Anforderungen / Bedingungen. Dinge wie "Halbschatten, wenig Hitze, aber keinesfalls zu kalt" etc lassen sich damit vielleicht besser managen.
Bei mir stecken die Sensoren nun zum Test in drei verschieden Palmenarten im Haus und einem Pflanzenmix außen.

- PlantCareDashboard_HA_3.jpg (163.43 KiB) 3196 mal betrachtet
Sollten sich weitere negative Merkmale herauskristallisieren, oder ich etwas Wichtiges vergessen haben, würde ich das sofort berichten.
Gruß
Mike