Hallo Leute,
heute möchte ich euch einen kleinen Überblick über die Funktionen und Datengenauigkeit zweier Bresser Wetterstationen geben. Einige User in diesem Forum raten vom Kauf von Stationen der Firma Bresser ab.
Ich bin parallel im Besitz einer HP1000 SE pro mit der sogenannten Single Sensor Edition. Wobei sie leicht abgewandelt ist und keinen WS80 beinhaltet, sondern einen WS68, einen WH40 sowie einen WH32 in einem Davis Shield (unbelüftet).
Später im Bericht werde ich die Daten des Kombisensors der Bresser Station mal mit den Daten der einzelnen Außensensoren der Froggit Station vergleichen.
Schon immer gereizt hat mich die Größe der Bresser 4 Cast XL. Sie macht mit satten 19 Zoll Größe schon ordentlich was her und ist in unserem 50qm großen Wohnzimmer von überall im Raum gut ablesbar, was einer der Gründe für den Kauf dieser Station war.
Sie wird über einen Kombisensor mit allen wichtigen Wetterdaten gefüttert. Darunter die Außentemperatur sowie Luftfeuchtigkeit, die Regenmenge, die Lichteinstrahlung, die UV Strahlung, den Luftdruck sowie die Windrichtung und Windgeschwindigkeit.
Zusätzliche Sensoren für Temperatur, Luftqualität, Bodentemperatur, Wassertemperatur, Wasserleckanzeige sowie Blitzeinschläge können eingebunden und über das Display angezeigt werden.
Des weiteren ist die Station online eingebunden und zeigt die Wolkendecke in %, die Sichtweite in km, Sonnenaufgang sowie Sonnenuntergang, die Mondphase sowie Datum und Uhrzeit an. Außerdem wird die Wettervorhersage für die nächsten 8 Tage im unteren Bereich angezeigt. Die Daten hierfür stammen von Open Weather, welche auch parallel per Open weather app einsehbar sind.
Zur Sichtweite und Wolkendecke lässt sich folgendes sagen: Da die meisten Wetterstationen vom DWD ja mittlerweile automatisiert betrieben werden, gibt es leider nicht mehr viele gut verwertbare Daten bezüglich dieser Messgrößen. Ich wohne zum Beispiel nördlich von Berlin und mit der Schließung des Flughafens Tegel verschwand eine Wetterstation mit genauen Daten aus meinem direkten Umfeld. Die Eingabe des eigenen Wohnortes erfolgt über die Koordinaten, was natürlich eine sehr präzise Vorhersage zulässt. Sollten aber keine offiziellen DWD Stationen in der Nähe sein, werden die Werte der Sichtweite sowie Wolkendecke generisch ermittelt. Das führte aber bei meinem Koordinaten leider immer wieder zu Ungenauigkeiten, gerade bei Nebel zum Beispiel. Ich habe nun die Koordinaten des Flughafen BER als meinen Wohnort eingegeben, um hierbei von der Genauigkeit der ausgegeben Wetterdaten der offiziellen Wetterstation des DWD profitieren zu können. Bisher stimmen die Daten nun eigentlich ganz gut mit der Realität überein, auch wenn der BER ca. 50km Luftline von meinem Wohnort entfernt ist.
Die Daten der Wolkendecke und Sichtweite werden ein mal pro Stunde aktualisiert, meistens zur vollen Stunde, gelegentlich auch mal zur halben Stunde. Man kann sie allerdings auch jederzeit über eine Taste auf der Rückseite der Station manuell aktualisieren.
Die Wettervorhersage beruht nach meiner Erfahrung größtenteils auf der Vorhersage des amerikanischen GFS Modells, welches von Open Weather nach meiner Beobachtung als Hauptquelle genutzt wird. Diese Daten werden entsprechend der vier Wetterläufe am Tag, vier mal aktualisiert. Ca. 1 Uhr, 7 Uhr, 13 Uhr sowie 19 Uhr.
Die Vorhersage Daten am aktuellen Tag sind eigentlich keine, sondern sollen den aktuellen Wetterzustand darstellen. Zumindest was das Wettersymbol angeht. Die Temperaturen sind natürlich weiterhin die der Höchst- sowie Tiefstwerte des Tages.
Die Stationen können über die PWL (pro weather live) in verschiedene Wetterserver, wie zum Beispiel Wunderground, eingebunden werden. Aber auch über die PWL App lassen sich bereits alle Daten der Station einsehen, inklusive einer Historie. (Hierbei sind mir kleine Ungereimtheiten aufgefallen, welche ich bereits an den Bresser Kundendienst weitergegeben habe).
Das eigentlich größte Manko, ist die Ersteinrichtung der Station was das WLAN angeht. Da ich aber bereits Erfahrungen mit Bresser Stationen hatte, war es mir doch relativ zügig gelungen. Hierbei kann aber definitiv noch nachgebessert werden seitens Bresser. Die Einrichtung der Ecowitt/Froggit Stationen gestaltet sich da doch um einiges leichter.
Nun ein paar Bilder zur Station sowie der Vergleich zwischen der Froggit und Bresser Station, anhand eines wöchentlichen Überblicks.
Display 4 Cast XL
Display 4 Cast pro SF
Vergleich Wetterdaten
Daten Bresser Kombisensor
Daten Froggit Außensensoren
Fazit: insgesamt können sich die Daten des Kombisensors von Bresser absolut sehen lassen. Es gibt marginale Unterschiede in der Datenqualität. Gerade die Werte der Windgeschwindigkeit scheinen etwas zu niedrig zu sein. Dies habe ich bereits an Bresser kommuniziert und eine Erhöhung des Korrekturfaktors über den Wert von 1.5 hinaus vorgeschlagen. Das soll zeitnah über ein Firmware Update ermöglicht werden. Bezüglich der Temperatur Messungen muss man natürlich auch den niedrigen Sonnenstand zu Gute halten. Wie es im Sommer bei voller Einstrahlung aussieht, muss wohl abgewartet werden.
Pro und Kontra zu diesen Stationen:
Pro
Großes Display
Mehr als eigene Wetterdaten
Wettervorhersage
Gute Datenqualität des Kombisensors
Erweiterbare Sensoren
Kontra
Hoher Preis (ich habe die Stationen bei Kleinanzeigen deutlich günstiger erworben)
Display immer an aber dimmbar über eingebauten Lichtsensor
Mühsame Einrichtung per WLAN für unerfahrene Nutzer
Ich kann die hier im Forum eingebrachte Kritik zum Teil nachvollziehen aber würde dennoch niemandem komplett vom Kauf dieser Stationen abraten. Natürlich bekommt man bei anderen Marken die Geräte deutlich günstiger aber dennoch bin ich mit den Stationen zufrieden, gerade weil sie im Vergleich zu Ecowitt/Froggit noch mehr Features anbieten in Bezug auf Wettervorhersage und aktuelle Wetterdaten.
Ich hoffe ich konnte euch einen guten Einblick geben und wünschen allen ein frohes Fest.
LG Marcel Deckert
Testbericht Wetterstationen Bresser 4 Cast XL & pro SF
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