Erst mal muss ich sagen habe ich Respekt zu deiner Wohnortwahl. Ich bin ja auch ins Ausland und auch wenn es als ehemaliger Niederrheiner hier oben in den Alpen auf 1440m schon eine Umstellung war, so ist das bei dir noch mal eine andere Stufe finde ich.
Aber zurück zum Thema. Ich würde ebenfalls eine Ecowitt wählen in deiner Situation. Zu aller erst ist auch das foreneigene
Wiki zu empfehlen, das kann vorab viele Fragen zur Ecowitt Station schon beantworten. Auch die Sensoren und Konsolen die ich verwende sind dort ausführlich beschrieben.
Du kannst dir beim GW1100 die Daten auf einen Custom Server schicken lassen, so das du die Daten vor Ort aufgreifen kannst. Viel Ahnung habe ich damit aber nicht, aber da werden dir andere helfen. Es gibt aber Konsolen mit Display wie z.B. die ich verwende (HP2551C), die hat einen Micro-SD Slot, wo die Daten auf einer Micro-SD Karte gespeichert werden oder eine die Daten per USB übertragen kann (HP3501).
Als Sensoren kann ich dir den DP1000 (6in1 Sensorgruppe) oder DP2000 (7in1 Sensorgruppe) bei Froggit empfehlen. Der Ultraschallsensor spricht auf plötzliche Böen deutlich besser an, da ein klassisches Schaufelrad-Anemometer erst in Drehung geraten muss. Die Sensoren können laut Hersteller bis zu 144Km/h messen, sollten also mindestens diese Windgeschwindigkeiten auch aushalten. Ich hatte solch starken Winde aber bisher nicht (ist im Gebirge abseits der Gipfel aber auch eher selten, anders wie z.B. am Meer).
Zur Temperatur ist aber noch ein externer Temperatursensor zu empfehlen, da die Temperaturen auf 2m gemessen werden, du aber den Ultraschallsensor natürlich ordentlich hoch hängen musst. Ich würde da den WH32 (oder bei Froggit DP40) empfehlen. Sobald du einen WH32 in deiner Konsole registrierst, zeigt dir die Konsole die (und auch nur) Temperaturwerte des WH32 an, die anderen Werte der Sensorgruppe werden weiterhin angezeigt. Mehr dazu auch im Wiki unter Sensor-Hierarchien.
Beim Regenmesser ist erst einmal ganz klassisch ein WH40 (bei Froggit Dp80) zu empfehlen. Dort gibt es aber eine Randerhöhung die du mit einem 3D Drucker ausdrucken kannst. Diese verhindert das bei stärkeren Regen Spritzwasser über den Trichter hinaus spritzt. Ecowitt hat auch eine Randerhöhung zu kaufen, aber die 3D-Drucker Lösung halte ich für effizienter. Der DP2000 hat einen haptischen Regenmesser, aber der steckt noch in den Kinderschuhen und ist noch nicht so genau, da die Technik recht neu ist. Selbst wenn du so einen kaufst, ist der eben beschriebene herkömmliche Regenmesser als Vergleichsmessung zu empfehlen (mehr zum haptischen Regenmesser auch im Wiki). Die eben genannten Konsolen können auch jeweils den herkömmlichen und den haptischen Regenmesser gleichzeitig empfangen, bei Konsolen mit Display wird aber immer nur einen angezeigt. Wie sich das später mit den Übertragenen Werten ausgeht weiß ich nicht, das würde mich an der Stelle auch interessieren, kann man beim Übertragen zum Wetterprogramm beide Regenwerte nehmen, oder wird ein Regenmesser priorisiert bei der Erzeugung der CSV-Datei?
Bei den Sensorgruppen (egal ob 6in1 oder 7in1) ist auch ein Strahlungssensor dabei, die eigentlich Helligkeitssensoren sind, aber mit ein bisschen kalibrieren kommt man gut an die realen Werte an (auch zum Kalibrieren wieder: siehe Wiki). Ein richtiger Strahlungssensor oder gar UV-Sensor ist halt deutlich teurer. Bei dir könnte es aber etwas schwierig werden mit den Vergleichswerten. Viele Wetterstationen gibt es vermutlich nicht in der Nähe.
Die Sensoren halten auch ordentlich Sonnenstrahlung gut aus. Ich habe das 6in1 Sensorgruppe auf dem Dach seit 1,5Jahren. Hätte ich nicht mal ein Firmwareupdate machen müssen, hätte ich theoretisch nicht 1 mal dran gehen müssen. Es sind zwar schon Tendenzen zur Vergilbung, aber das kann man kaum verhindern. Hier oben (fast 1500m) ist die Strahlung auch höher als im Flachland in den mittleren Breiten. Eventuell sogar manchmal vergleichbar zu deiner Lage. Ich kann mich bisher nicht beschweren über irgendwelche Ausfälle von Sensoren. Die Sensorgruppen haben übrigens beide ein Stromkabel, das dazu da ist bei Frosttemperaturen die Sensoren durch eine Thermostat gesteuerten Heizung eisfrei zu halten. Eine Sache die bei dir wohl eher selten gebraucht wird.

Die Sensoren können zusätzlich über das Kabel mit Strom versorgt werden, so benötigst du nicht mal die Batterien im Sensor, obwohl das Solarpanel bei dir sicherlich genug Möglichkeiten bekommt den internen Superkondensator aufzuladen, das du die Batterien auch ohne Stromkabel nur zum Initialstart brauchst.
Der Blitzsensor ist für seinen Preis schon sehr genau. Es gibt sicherlich bessere Blitzdetektoren, aber die sind auch deutlich teurer. Zudem ist der Blitzsensor auch direkt über die Konsole empfangbar, dann kannst du in der App oder wenn vorhanden auf dem Display die Anzahl und Entfernungen der Blitze sehen. Die passen in der Regel recht gut, aber vor allem bei blitzintensiven Gewittern, wie sie bei dir sicherlich häufig sind, kann es sein das der Sensor nicht mehr hinterher kommt. Aber eine nette Spielerei ist er trotzdem.
Zum Ende noch ein Hinweis zur Wettervorhersage:
Ich verstehe dein Gedanken, aber zu einer kurzfristigen Wettervorhersage gehört vor allem eine gute Himmelsbeobachtung und wenn vorhanden ein Wetterradar sowie ein Sattelitenfilm. Auch die langjährige Archivierung kann immer nur bedingt helfen, was die Erfahrung angeht. Richtige Wettervorhersagen funktionieren sowieso nur mit allen Wetterstationen weltweit + Satelliten- und Radardaten die dann im einem Computermodell als Anfangsvariabel in eine Modellvorhersage weiter berechnet werden. Natürlich kann man durch das beobachten der Daten sagen das z.B. durch einen hohen Taupunkt die Wetterlage an sich zur Gewitterbildung neigt, aber das sagt immer noch nicht ob ein Gewitter überhaupt deinen Standort trifft. Da hilft am Ende nur beobachten.