Genauigkeit der SHT35-Sensoren (WH32/31_EP)
Verfasst: 10 Sep 2024, 17:54
Hallo in die Runde,
ich wollte mal hierzu ein Thema eröffnen, weil ich darüber bisher wenig im Netz dazu gefunden habe. Es geht um die Genauigkeit der SHT35-Sensoren, die ja in den WH32/31_EP verbaut sind. Ich kenne die Sensirion-Teile schon seit 20 Jahren (damals noch SHT15 als Vorgängermodell) und hatte sie sogar lange Zeit in modifizierten ASH2000-Sensoren meiner alten WS2500 verbaut. Und trotzdem war ich nie so ganz überzeugt von der postulierten Genauigkeit in den Datenblättern.
Was die Temperatur betrifft, so sind die Sensoren wirklich top. Zwei WH32_EP zeigen beide eine 0,0 K Differenz verglichen mit einem GTH175-Refeferenzgerät. Da gibts nichts zu meckern! Was die Feuchte betrifft, sieht die Sache allerdings anders aus. Da ich in der Vergangenheit gerne meine Feuchtesensoren mittels gesättigter Salzlösung kalibriert hatte, habe ich auch die WH32er mal in eine luftdicht verschlossene Box über gesättigter Salzlösung platziert.
Dafür nutze ich reines Salz aus dem Chemiehandel, vorzugsweise Magnesiumchlorid, Natriumchlorid und Kaliumsulfat, so dass sich in der Box Sollwerte von 33%, 75% und 97% bei 25° Zimmertemperatur einstellen sollen.
Dabei kam raus: Wirklich gute Ergebnisse bringen die SHT35-Sensoren (wie alle Sensirions übrigens auch...) nur im hohen Feuchtebereich. Bereits bei Natriumchlorid blieb der Wert nach über 18 h Wartezeit bei 78% hängen, was schon eine extreme Ausreizung der Toleranzgrenze von +/-2% bedeutet.
Bei Magnesiumchlorid (33%) sieht es noch düsterer aus...hier blieb die Anzeige bei 39% bis 40% stehen, was also gut 7% über dem Sollwert ist. Da ich zunächst eine "Gurke" als Sensor befürchtete, hatte ich mir noch einen nachbestellt...mit genau dem gleichen Ergebnis. Schon damals bei den früheren SHT-Modellen war mir diese Diskrepanz aufgefallen...aber anscheinend hat sich da nochts geändert.
Jetzt könnte man sagen, die Präzision zwischen den einzelnen Sensoren ist sehr gut, da deren Werte nahzu identisch sind. Dies ist aber nicht gleichzusetzen mit der tatsächlichen Genauigkeit zum Realwert, mit der sich die Hersteller schmücken. Mein Gedanke war auch: Vielleicht mach ich ja was falsch...trotz jahrelangem Praktzieren mit den Salzlösungen. Also hab ich noch mein altes GFTH200 von Greisinger als Regferenzgerät mit rein gepackt und da passte es mit den Sollwerten ziemlich gut.
Bin da echt verunsichert, was ich da mit den Herstellerangaben anfangen soll.
Mich würde mal interessieren ob jemand schon ähnliche Erfahrungen gemacht hat oder vielleicht sogar unter Laborbedingungen die Sensoren testen konnte. Hoffe auf eine rege Diskussion.
Gruß Lars
ich wollte mal hierzu ein Thema eröffnen, weil ich darüber bisher wenig im Netz dazu gefunden habe. Es geht um die Genauigkeit der SHT35-Sensoren, die ja in den WH32/31_EP verbaut sind. Ich kenne die Sensirion-Teile schon seit 20 Jahren (damals noch SHT15 als Vorgängermodell) und hatte sie sogar lange Zeit in modifizierten ASH2000-Sensoren meiner alten WS2500 verbaut. Und trotzdem war ich nie so ganz überzeugt von der postulierten Genauigkeit in den Datenblättern.
Was die Temperatur betrifft, so sind die Sensoren wirklich top. Zwei WH32_EP zeigen beide eine 0,0 K Differenz verglichen mit einem GTH175-Refeferenzgerät. Da gibts nichts zu meckern! Was die Feuchte betrifft, sieht die Sache allerdings anders aus. Da ich in der Vergangenheit gerne meine Feuchtesensoren mittels gesättigter Salzlösung kalibriert hatte, habe ich auch die WH32er mal in eine luftdicht verschlossene Box über gesättigter Salzlösung platziert.
Dafür nutze ich reines Salz aus dem Chemiehandel, vorzugsweise Magnesiumchlorid, Natriumchlorid und Kaliumsulfat, so dass sich in der Box Sollwerte von 33%, 75% und 97% bei 25° Zimmertemperatur einstellen sollen.
Dabei kam raus: Wirklich gute Ergebnisse bringen die SHT35-Sensoren (wie alle Sensirions übrigens auch...) nur im hohen Feuchtebereich. Bereits bei Natriumchlorid blieb der Wert nach über 18 h Wartezeit bei 78% hängen, was schon eine extreme Ausreizung der Toleranzgrenze von +/-2% bedeutet.
Bei Magnesiumchlorid (33%) sieht es noch düsterer aus...hier blieb die Anzeige bei 39% bis 40% stehen, was also gut 7% über dem Sollwert ist. Da ich zunächst eine "Gurke" als Sensor befürchtete, hatte ich mir noch einen nachbestellt...mit genau dem gleichen Ergebnis. Schon damals bei den früheren SHT-Modellen war mir diese Diskrepanz aufgefallen...aber anscheinend hat sich da nochts geändert.
Jetzt könnte man sagen, die Präzision zwischen den einzelnen Sensoren ist sehr gut, da deren Werte nahzu identisch sind. Dies ist aber nicht gleichzusetzen mit der tatsächlichen Genauigkeit zum Realwert, mit der sich die Hersteller schmücken. Mein Gedanke war auch: Vielleicht mach ich ja was falsch...trotz jahrelangem Praktzieren mit den Salzlösungen. Also hab ich noch mein altes GFTH200 von Greisinger als Regferenzgerät mit rein gepackt und da passte es mit den Sollwerten ziemlich gut.
Bin da echt verunsichert, was ich da mit den Herstellerangaben anfangen soll.
Mich würde mal interessieren ob jemand schon ähnliche Erfahrungen gemacht hat oder vielleicht sogar unter Laborbedingungen die Sensoren testen konnte. Hoffe auf eine rege Diskussion.
Gruß Lars