Der beste Ecowitt/FineOffset Sensor für die genaue (sekunden)Böenmessung?
Verfasst: 23 Aug 2022, 09:36
Da ich an meinen Stations-Standorten nicht überall auf korrekter 10m Höhe Wind (bzw. teils nur auf 2-3m) messen kann, aber trotzdem einen möglichst vergleichbaren Wert mit den Meteoschweiz-Stationen erreichen möchte, welche Windböen im 1-Sekunden Takt sampeln, ist ein zumindest gleicher oder gar kürzerer Intervall dafür unerlässlich, weil Wind mit zunehmender Bodennähe turbulenter und die Böen damit in der Dauer teils etwas kürzer sind. Somit scheiden gewisse, sonst sehr zuverlässige Sensoren wie eine Davis VP2 (2.5s) für diesen Zweck schon mal aus. (Oder auch die Bresser/CCL Modelle mit 4s Intervall). Natürlich kann auch das Ansprechverhalten des Anemometers gewissen Einfluss haben, aber so stark sollten sich diese im Hobby/Semi-Pro Bereich , in neuem Zustand, nicht unterscheiden.
Meine bisherige Referenz war der Windmaster 2 Handwindmesser, welcher ca. im 0.8s Intervall misst. Interessant ist, dass eine FineOffset WH23xx (Froggit WH4000) und somit vermutlich auch alle WHx080 Modelle, welche auf derselben Windgeber und Transmitter-Kombination bestehen, meist sehr gut mit dessen Messwerten übereinstimmt. Ich gehe daher von einem 1s Intervall aus, wie auch bei der WH65. Allerdings misst die WH65 bekannterweise Böen etwas zu tief, was ich nun auch selbst feststellen konnte. Eine WS80 hingegen, ebenfalls mit 1s Intervall, stimmt wieder gut mit den anderen Sensoren überein. Nach meinen aktuellen Beobachtungen, ergibt das durchschnittlich etwa folgende Differenzen, gemessen auf selber Höhe/Standort:
Referenz: Windmaster 2
WS80: 0% (manchmal +10%, bei Regen aber auch mal bis minus 20%!)
WH2315: 0% bis -3%
WH65: -10% bis -15% (manchmal -20%, sehr selten 0% bis +5%)
Davis VP2: -17 bis -19% (selten -20% bis -2%)
Da eine Böe nicht immer dieselbe Dauer hat, ist es meiner Meinung nach jedoch der falsche Weg, einen einfachen Korrekturfaktor zu setzen. Auffällig sind dabei die einzelnen, seltenen Ausreisser der WH65 nach oben, entweder verursacht durch Kanalisationseffekt oder Turbulenzen vom Regentrichter oder den dicken Kunststoffarmen. (Ich hab den bei nördlicher Anströmung und etwas Aufwind auch schon rückwärts drehen sehen...) Oder aber, es werden in der Sensor-Firmware Peaks zu stark gefiltert?
Bei der WS80 sind die bis zu 20% zu tiefen Werte bei Starkregen etwas enttäuschend, so geht fast jede Böenfront verloren, Beispiel vom 17.8.:
Offizielle MS Station in der Nähe: 81.7 km/h (10m, aber Standort 100m tiefer..)
Windmaster 2: 74 km/h (2m)
Davis VP2: 66 km/h (3m)
WS80: 65.5 km/h (3m)
2. Windmaster ca. 15m entfernt: 82 km/h (2.5m)
Kann natürlich auch sein, dass bei Starkregen zu viele Datenpakete verloren gehen, als zusätzliche (oder gar Haupt-Ursache).
Bei Interesse: Einen ersten Live-Vergleich einiger Modelle, jeweils am selben Mast auf selber Höhe montiert, inkl. zusätzlichem Empfang via SDR, habe ich hier online:
WS80 / VP2
http://meteo.fankyy.ch/test/plotcomp_se1.html (VP2 Yearly)
WH65 / WH2315 / VP2:
http://meteo.fankyy.ch/test/plotcomp.html (VP2 Yearly)
Zu meiner daraus resultierenden Frage:
Verhält sich die WS90 bei Regen gleich wie die WS80 oder wäre ev. die WS68 besser und eher mit einer WH23xx/x080 übereinstimmend? Die WS80 funkt auf 70m Distanz gerade so ausreichend durch ein dazwischen stehendes Haus und eine zusätzliche Hauswand hindurch. Mit einer WS68 auch machbar? (Freifeld 300m vs. 100m laut Datenblatt, funken die WS80/90 wirklich stärker, oder nur einfach öfter?) Eine WH23xx kann ich dort vermutlich nicht einsetzen, weil Signal wohl noch schwächer und sich dessen Transmitter sowieso gerne mal für ein paar Minuten mehrmals täglich verabschieden.. (wird via SDR sichtbar, bei der USB/Display-Konsolenvariante wird lediglich die Linie im Plot interpoliert, es sei denn, sie verliert das Signal gleich komplett durch z.B. neu generierte ID)
Gibts andere empfehlenswerte Sensoren, welche keine Aussenmontage des Loggers/Empfängers erfordern? (ansonsten wäre dies mit einer Peet Bros Ultimeter schon beantwortet, 0.25 - 0.5s Sampling...)
Danke für eure Tipps
Grüsse
fankyy
Meine bisherige Referenz war der Windmaster 2 Handwindmesser, welcher ca. im 0.8s Intervall misst. Interessant ist, dass eine FineOffset WH23xx (Froggit WH4000) und somit vermutlich auch alle WHx080 Modelle, welche auf derselben Windgeber und Transmitter-Kombination bestehen, meist sehr gut mit dessen Messwerten übereinstimmt. Ich gehe daher von einem 1s Intervall aus, wie auch bei der WH65. Allerdings misst die WH65 bekannterweise Böen etwas zu tief, was ich nun auch selbst feststellen konnte. Eine WS80 hingegen, ebenfalls mit 1s Intervall, stimmt wieder gut mit den anderen Sensoren überein. Nach meinen aktuellen Beobachtungen, ergibt das durchschnittlich etwa folgende Differenzen, gemessen auf selber Höhe/Standort:
Referenz: Windmaster 2
WS80: 0% (manchmal +10%, bei Regen aber auch mal bis minus 20%!)
WH2315: 0% bis -3%
WH65: -10% bis -15% (manchmal -20%, sehr selten 0% bis +5%)
Davis VP2: -17 bis -19% (selten -20% bis -2%)
Da eine Böe nicht immer dieselbe Dauer hat, ist es meiner Meinung nach jedoch der falsche Weg, einen einfachen Korrekturfaktor zu setzen. Auffällig sind dabei die einzelnen, seltenen Ausreisser der WH65 nach oben, entweder verursacht durch Kanalisationseffekt oder Turbulenzen vom Regentrichter oder den dicken Kunststoffarmen. (Ich hab den bei nördlicher Anströmung und etwas Aufwind auch schon rückwärts drehen sehen...) Oder aber, es werden in der Sensor-Firmware Peaks zu stark gefiltert?
Bei der WS80 sind die bis zu 20% zu tiefen Werte bei Starkregen etwas enttäuschend, so geht fast jede Böenfront verloren, Beispiel vom 17.8.:
Offizielle MS Station in der Nähe: 81.7 km/h (10m, aber Standort 100m tiefer..)
Windmaster 2: 74 km/h (2m)
Davis VP2: 66 km/h (3m)
WS80: 65.5 km/h (3m)
2. Windmaster ca. 15m entfernt: 82 km/h (2.5m)
Kann natürlich auch sein, dass bei Starkregen zu viele Datenpakete verloren gehen, als zusätzliche (oder gar Haupt-Ursache).
Bei Interesse: Einen ersten Live-Vergleich einiger Modelle, jeweils am selben Mast auf selber Höhe montiert, inkl. zusätzlichem Empfang via SDR, habe ich hier online:
WS80 / VP2
http://meteo.fankyy.ch/test/plotcomp_se1.html (VP2 Yearly)
WH65 / WH2315 / VP2:
http://meteo.fankyy.ch/test/plotcomp.html (VP2 Yearly)
Zu meiner daraus resultierenden Frage:
Verhält sich die WS90 bei Regen gleich wie die WS80 oder wäre ev. die WS68 besser und eher mit einer WH23xx/x080 übereinstimmend? Die WS80 funkt auf 70m Distanz gerade so ausreichend durch ein dazwischen stehendes Haus und eine zusätzliche Hauswand hindurch. Mit einer WS68 auch machbar? (Freifeld 300m vs. 100m laut Datenblatt, funken die WS80/90 wirklich stärker, oder nur einfach öfter?) Eine WH23xx kann ich dort vermutlich nicht einsetzen, weil Signal wohl noch schwächer und sich dessen Transmitter sowieso gerne mal für ein paar Minuten mehrmals täglich verabschieden.. (wird via SDR sichtbar, bei der USB/Display-Konsolenvariante wird lediglich die Linie im Plot interpoliert, es sei denn, sie verliert das Signal gleich komplett durch z.B. neu generierte ID)
Gibts andere empfehlenswerte Sensoren, welche keine Aussenmontage des Loggers/Empfängers erfordern? (ansonsten wäre dies mit einer Peet Bros Ultimeter schon beantwortet, 0.25 - 0.5s Sampling...)
Danke für eure Tipps
Grüsse
fankyy