Kaufberatung: HP1000SE Pro oder HP2000 7in1

[Gyvate]

im Prinzip richtig.
Nur ist die Windmessung nicht nur "etwas" besser sondern signifikant besser.
Das/der Ultraschall-Anemometer spricht viel früher an als ein Schaufelrad-Anemometer und berücksichtigt auch 3D-Windvektoren, was ein Schaufelrad-AM designbedingt nicht kann.
Regen wird in Minimalmengen bereits erkannt, wo ein Kipplöffel-Messer konstruktionsbedingt noch nicht reagieren kann.
Bei stärkerem Regen und Wind wird der WH40 ungenauer (Spritzverluste), was man durch eine Randerhöhung einfangen kann.
Im Laufe der Zeit dürfte eine Firmware von Ecowitt für den WS90 erscheinen, die das nicht-lineare Verhalten im Niedrigmengen/-Raten-Bereich angemessen berücksichtigt, was z.Zt. noch nicht der Fall ist.
Ist auch bei der gewählten Technologie nicht trivial.
Man kann den WS90 bereits heute linear kalibrieren, in fünf Stufen/Bereichen, aber das deckt diesen Niedrigbereich noch nicht hinreichend ab. Wegen der Nicht-Linearität bräuchte man 10 Stufen, davon fünf allein im Niedrigbereich, um das auszubügeln. Das lehnt Ecowitt aber - verständlicherweise - als benutzerunfreundlich bzw. überfordernd ab.
Interessanterweise gleicht sich manches über Wochen- und Monate bei entsprechender Kalibrierung aus - aber halt nicht immer zeitnah.

[olicat]

Hi!

Interessanterweise gleicht sich manches über Wochen- und Monate bei entsprechender Kalibrierung aus - aber halt nicht immer zeitnah.

... und nicht ueberall ...

Hier mal ein Vergleich von WS90, WH65 (die Y-Version des WS69) und WH40 fuer den heutigen Tag bzw. diese Woche.
Man sieht sehr gut, dass WH65 und WH40 (mit Randerhoehung) sehr aehnliche Werte aufweisen. Der WH40 misst auch mit Randerhoehung leicht niedrigere Werte als der WH65 - das ist bekannt. Der WS90 (Firmware v1.32) ist jedoch fern von gut und boese.
Die Kalibrierung ist bei allen Sensoren auf Werkseinstellung (gain: 1).

Insofern kommt fuer mich - mit meinem (fruehen) WS90 aus der Kickstarter-Kampagne - dieser zur Regenmessung aktuell nicht in Frage.
Neuere Geraete moegen vielleicht besser messen - ich habe hier aber nur den einen. Mit den verschiedenen Kalibrierfenstern des WS90 liesse sich sicher auch noch eine Besserung hervorrufen. So lange es da aber keine offizielle Empfehlung des Herstellers gibt ist das Herausfinden der entsprechenden Werte echte und muehsame Arbeit, fuer die ich keine Zeit finde.

Man sieht an der Grafik aber auch, dass der WS90 deutlich frueher Regen erkennt: 04:04 Uhr waehrend die anderen Sensoren erst um 04:27 (WH40) bzw. 04:53 (WH65) eine Aenderung melden. Bei einem staerkeren Regen ist der Zeitunterschied nicht so gross - am Vortag hat es schnell recht heftig geregnet. Da meldete der WS90 um 11:58 Uhr und der WH40 bereits um 12:01 Uhr und schliesslich der WH65 um 12:03 Uhr Regen. Die Kipploeffel wollen eben erst gefuellt sein ...

Oliver

[Doktor]

Wenn ich einen WS90 und WH40 im Einsatz habe, wie lasse ich mir das auf den Display den Anzeigen? Für Regenerkennung nimm WS90 und für die Regenmenge den WH40? Kann man das da so einfach konfigurieren? Oder gehen zwei Regenmesser nur mir Homeassistant&Co.?

[Gyvate]

zwei Regenmesser, einer klassisch (WH40) und einer haptisch, Piezo (WS90) lassen sich darstellen:
- in der Ecowitt cloud
- in WS View Plus sogar Realtime (bei einem GW1100, GW2000, WH2650, WN19x0)
- in der Ecowitt App (die die Ecowitt-Cloud liest)
- im WebUI von GW1100 und GW2000
d.h. bei einer HP25x0 Konsole nur entweder-oder auf dem Display (einstellbar, welchen man sehen will),
in der Ecowitt-Cloud und der Ecowitt-App synoptisch (im Minutentakt)
Systeme wie HomeAssistant, Weather Display oder weewx können das auch bewerkstelligen, wobei man bei weewx zwei Instanzen benötigt

Ich habe bei Ecowitt auch eine abwechselnde Darstellung beider Regen-Sensoren bei der HP25x0 Konsole analog zur Extra-Temperaturanzeige angeregt. Das ließe sich mit einem Firmwareupgrade bewerkstelligen.

zu @olicats Ausführungen:
eine Nicht-Kalibrierung des WS90 (alle fünf Bereiche auf 1.0) bringt als Ergebnis je nach Typ des Regenereignisses einen recht großen Fehler - das ist richtig. Ich selbst arbeite mit Werten, die aus Vergleichsmessungen über ein Jahr hinweg resultieren und die m.E. das mit einer linearen Kalibrieerung bestmögliche Ergebnis bringen (welche dann allerdings auch immer noch je nach Regenereignistyp größere Ungenauigkeiten mit sich bringen können).

Daher auch mein Hinweis auf bis zu 10 Kalibrierungsfenster, davon fünf im Niedrigbereich - oder via 5-10 Langzeit-Feldversuchen die Erstellung einer optimierten nichtlinearen Kennlinie, die dann mit den vorhandenen fünf linearen Kalibrierungsfenstern vom Benutzer feinjustiert werden könnte.

Das ist meiner Meinung nach die einzig zielführende Maßnahme, die Regenmeßgenauigkeit des WS90 zu verbessern.
Ich habe dies auch mit Ecowitt geteilt, weiß aber nicht, wie z.Zt. dort der Bearbeitungsstand der Messoptimierung ist.

Aus diesem Grund rate ich entweder zum Einsatz einer HP2553 Station (HP2550 + WS80 + WH40), ggf, "angereichert mit einem separaten WH32 outdoor Sensor oder zu einer HP2554 bzw. GW2001 Station (HP2550/GW2000 + WS90) plus einem WH40.

[Doktor]

Gerade frage ich mich: Was verwendet Ihr für einen Mast? Habe zwar herausgefunden, dass das Rohr 25mm Durchmesser haben muss, aber auf anhieb nicht sooo viele Masten gefunden. Was verwendet Ihr?

[olicat]

Hi!

Bei einem Flachdach kaeme fuer mich ein Flachdachständer in Frage.
Unten packt man dann Gehwegplatten rein und damit sollte er ausreichend stabil sein.
Dazu dann ggf. noch eine Mast-Verlaengerung sowie - falls der Durchmesser nicht passt (wie beim WS90) - eine Schelle zur Anbringung eines weiteren Rohres mit kleinerem Durchmesser wie die hier.

Manche nutzen auch einfach eine vorhandene Satellitenschuessel-Halterung und verlaengern die mit einem etwa 2m Alu-Rohr.
Ich habe auch schon vom Einsatz eines Kunststoff-Intallationsrohres gelesen. Die Windlast eines WS90 ist gering und dessen Gewicht auch.
Selbst an einem Fahnenmast (so er nicht zu flexibel ist) gibt es Einsatzmoeglichkeiten.

Oliver

[Gyvate]

ein 2,5 cm Durchmesser Aluminiumrohr mit 1,5-2 mm Wandstärke. Da lässt sich auch das Stromversorgungskabel der WS90 ein-/durchführen, wenn man das benutzen will. Wenn nicht, wird das Anschlußkabel auf diese Weise auch geschützt anstatt seitlich in der Luft zu hängen.

Bei mir ist das Ganze auf der Terrasse an einem 2 m hohen Standmast (mit Wegeplatten beschwert), der als Satellitenschüsselhalterung dient, angeflanscht und ragt damit ca. 4m über den Terrassenboden hinaus (d.h. das Aluminiumrohr ist 2 m lang).

EDIT:
Der Ständer ist +/- der gleiche wie in @olicats Post (Link), nur eben 2m hoch/lang anstatt 1 m

Auf dem Bild sieht man 1 x WS69, 1 x WS80, 2 x WS90
(der 2. WS90 [rechts] ist am Gestell einer 2m hohen Standmarkise angeflanscht, man sieht auch noch das obere Ende meines Barani MeteoShield Pro Sonnenstrahlenschutzes)

[ravwerner]

Servus,
Verwende als Mast 1 Zoll Wasserleitungsrohr,aus dem Baumarkt ums Eck einfach verlängerbar mit Muffen und günstig - nur meine Lösung.

Grüsse
Werner

[Doktor]

Das ist auch nicht schlimm, wenn die Dinger etwas wackeln, richtig?

[Gyvate]

wackeln besser nicht - aber etwas schwingen können sie schon ...