Ecowitt - Froggit Stationen/Gateways

Für Geräte von froggit
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Werner
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Ecowitt - Froggit Stationen/Gateways

#1

Beitrag von Werner »

Da hier viel über diese Stationen geschrieben wird, sollte ich doch das
in die rechten Bahnen bringen und meine Erfahrung schildern.

Diese neueren Stationen bzw. Gateways davon unterstützen eine Unzahl vom vielen möglichen Sensoren.
Mir ist keine Firma bekannt, die so eine Anzahl von verschiedenen Sensoren unterstützt.
Wobei der Blitzsensor WH57 (DP60) nicht mehr als ein Gimmick nach meiner persönlichen Meinung ist.

Was viele aber nicht auf dem Schirm haben, man bekommt hier auch nur das was man bezahlt.
Wenn man Wert auf eine ununterbrochene Datenaufzeichnung legt, wird hier der Aufwand zur Sicherstellung
der Daten schon bedeutend höher bzw. kann gar nicht gewährleistet werden.

Wer keinen Wert auf lückenlose Aufzeichnung legt oder Unterbrechung/Verlust der Daten akzeptiert
braucht jetzt nicht mehr weiterlesen ;)

Zum Beispiel bei Stationen mit einem MicroSD Einschub, sollte dann immer auch eine Karte eingelegt sein.
Für wichtige Aussensensoren (Wind) sollte ein Reserve-Gerät bereit liegen.

- alle Stationen und Getways benötigen immer eine Spannungversorgung (kein Batteriebetrieb)
- Notlösung: Powerbank (oder USV für Router/Raum/Gerät )
- Wobei der Stromverbrauch nicht ganz ohne ist: z.B. mein HP2561AE_Pro braucht wenn Display an ist, im Dunkeln ca 250mA, im hellen Raum 450mA
(natürlich mit eingeschalteter automatischen Helligkeitsanpassung)
- benötigen in der Regel einen Internetzugang oder eingelegte MicroSD Karte oder zusätzliches Gerät (RasPi, NAS, PC)

Qualität der Aussensensoren:
von meinen 8 Bodenfeuchte Sensoren WH51 (DP100) wurden 3 Stück nach Komplettausfall ersetzt, 3 konnte ich nach längerer Trocknungphase
selbst wiederbeleben, sind aber jetzt nicht mehr im Aussenbereich eingesetzt, sondern überwachen die Feuchtigkeit meiner Blumen innen.

Mein Ultrasonic Wind, Solar, Temp & Humidity 6-in-1 Sensor WS80 (DP1000) wurde schon einmal ersetzt.
Beim ersetzten Gerät musste nach 3 Monaten nochmal die die obere Solareinheit getauscht werden.
Anzeichen für beginnenden Defekt beim WS80 (WS90):
gemeldeter Spannungwert (wh80batt) bricht auch bei vollem Sonnenschein sporadisch ein
Solarstrahlungswert ist ungewöhnlich hoch und eine Linie
am Display werden für Solarstrahlung und UV nur noch Striche angezeigt.
Komplettausfall von Aussentemperatur bzw. Feuchte.

Mein Ultrasonic Wind, Solar, Rain, Temp & Humidity 7-in-1 Sensor WS90 wurde schon zweimal ersetzt.
Eigentlich sind es dreimal, da ich als Teilnehmer des WS90-Beta Programm auch diesen ersetzt habe.
Zur Erfassung der Regenmenge mit diesem Sensor, enthalte ich mich, scheint jeder Sensor dafür
ein Unikat zu ein.

Besonderheit dieses Sensors, wenn er für die Heizung mit 12V Spannung versorgt wird:
Wenn die Heizung mit dem von Ecowitt/Froggit gelieferten Netzteil mit 20m Kabel betrieben wird,
kommen an der Heizung nur noch 9.7 V = 7.7 Watt Verbrauch
Heater_20m.jpg
Heater_20m.jpg (80.08 KiB) 9873 mal betrachtet
Beim 10m Kabel: 10.82 V = 8.2 Watt Verbrauch
Heater_10m.jpg
Heater_10m.jpg (99.65 KiB) 9873 mal betrachtet
Da ich aber alle meine Regenheizungen (u.a. WS80, WS90) an einer Konstanten 12V (Solar Powered) betreibe,
stimmen dann die zurückgemeldeten Spannungen (wh90batt, ws90cap_volt) nicht mehr.

Auszug aus meinen Email dazu an den Ecowitt-Support:
"the wh90batt drops down to 0.6V and the ws90cap_volt drops down to 0.9..1.0 V
...
Is this a design flaw or intentional?
"

Antwort von Ecowitt dazu:
"Our design is like this: if 12v heater power is connected, it will cut off the battery voltage supply
and this is the reason why you find the battery voltage dropped to 0.6v. So based on this, the result is normal.
If 12v power applied, the battery voltage will drop and this can be a good indicator for 12v power supply state.

We know this is a design flaw, and we are trying to make a change. "
wh90batt.png
wh90batt.png (8.27 KiB) 9873 mal betrachtet
ws90cap_volt.png
ws90cap_volt.png (7.34 KiB) 9873 mal betrachtet
Ich habe es jetzt damit gelöst,
dass ich einen 2 Ohm Widerstand in Reihe in die Versorgungspannung der Heizung geschaltet habe,
damit zeigt das Gerät normale wh90batt und ws90cap_volt Spannungen an.


Damit zum nächten Problem mit dem WS90 Sensor.
Frage dazu an Ecowitt:
"The heating of the WS90 makes the outside temperature measurement unusable.
Do you know this?"
Antwort von Ecowitt:
"The heater will influence the temperature reading, and we are checking this to improve also."
Beim meinen Versuchen mit dem Widerstand in Reihe, habe ich auch bis 6 Watt die Heizleistung reduziert gehabt.
Es wurde aber immer die Aussentemperatur total verfälscht.
WS90_OutTemp.png
WS90_OutTemp.png (14.87 KiB) 9873 mal betrachtet
Wobei zu beachten ist, die Heizung meines WS80-Sensors beeinflusst die gemessene Aussentemperatur auch,
aber nicht so gravierend.
Wenn man den WS90-Sensor ohne Versorgungsspannung der Heizung bei Schneefall betreibt, wird natürlich
die Windgeschwindigkeit entsprechend verfläscht (um 9 Uhr Schnee entfernt!)
WS90ohneHeizung.png
WS90ohneHeizung.png (11.22 KiB) 9873 mal betrachtet
WS90mitHeizung.png
WS90mitHeizung.png (11.9 KiB) 9873 mal betrachtet
Custom Server HP2560 bzw. EasyWeatherPro_V5.1.0:
Positiv: es werden hier (wieder) die gain-Werte übermittelt.
Fehler: runtime - hier wird zwischen 0 und 4 übermittelt

GW1100:
Ist hier ein WS80 und ein WS90 aktiviert und man hat das lokale Webinterface (z.B. LiveData.html)
offen, dann "stirbt" (wird unerreichbar) nach einer bestimmten Zeit das Gateway.
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olicat
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Re: Ecowitt - Froggit Stationen/Gateways

#2

Beitrag von olicat »

Hi!

Interessant!
Nachdem ich in den letzten Tagen schon im WXForum von erhoehten Temperaturen und seltsamen Batteriewerten bei Betrieb mit der externen Spannungsversorgung las, habe ich hier gestern eigene Tests mit dem Netzteil des WS90 begonnen.
Bisher hatte ich das Netzteil noch nie angeschlossen.

Nach dem Anschluss fiel der Spannungswert - erwartungsgemaess - ab - von 3,20V ueber 2,76V, 2,68V, 2,66V auf 2,64V, um dann nach einiger Zeit wieder auf 2.70V zu steigen. Nach ca. 11 Stunden und mit steigender Solarstrahlung erholte sich der Spannungswert dann auch wieder und ist nun wieder auf dem Niveau vor der Inbetriebnahme des Netzteils.
Gerade freute ich mich, dass der Spannungswert offenbar nicht unter den kritischen Wert von 2,3V faellt (was bei FOSHKplugin eine Push-Benachrichtigung aufgrund zu wechselnder Batterie ergaebe) - da lese ich hier von Deinen 0,6V.

Seltsam ist aber, dass der Batteriewert bei mir hier zumindest in den ersten 24 Stunden ein anderes Verhalten zeigt.
Nicht nur faellt der hier (bisher) nicht unter 2,64V sondern steigt - offenbar in Zusammenhang mit Solarertrag durch das integrierte PV-Panel - auch wieder auf den urspruenglichen Wert.
Und das trotz durchgehender Minustemperaturen und Dauerbestromung (und Heizung) durch das Netzteil!
Mal gucken, ob ich da noch eine Erklaerung finde - mein erster Verdacht, dass das Netzteil nicht mehr funktioniert, hat sich nach Pruefung der Spannung und der Temperaturwerte nicht bestaetigt.
wh90batt.png
wh90batt.png (26.25 KiB) 9826 mal betrachtet
Die erhoehten Temperaturwerte kann ich leider bestaetigen. Diese sind sogar hoeher als von mir erwartet und tatsaechlich nicht zu akzeptieren. Das Delta ist im Max ungefaehr 1,5°C - im Durchschnitt wird eine um 0,9°C zu warme Temperatur ausgegeben:
temphuncompare.png
temphuncompare.png (151.29 KiB) 9826 mal betrachtet
Am 09.12.2022 um 10:26 Uhr wurde die externe Stromversorgung inbetriebgenommen - man sieht das sehr deutlich an der Aussentemperatur des WS90 im Vergleich zu den anderen Sensoren am gleichen Ort. Die hoehere Temepratur hat dann auch gleich einen Einfluss auf die gemessene Luftfeuchte - die wird vom WS90 mit Spannungsversorgung mit einem deutlich geringeren Wert gemessen.

Die Spannung selbst habe ich uebrigens direkt am Stecker des 10m langen Kabels gemessen: 11,95V und somit durchaus vernuenftig (unbelastet, Kabellaenge, Spannungsfall).

Ansonsten gebe ich Dir bzgl. Sicherstellung der Daten recht - auch ich ziehe eine lokale und moeglichst einfache Sicherung der Daten vor - da haette ich mir auch im GW2000 einen SD-Karten-Slot gewuenscht. Mit der HP2551C laesst sich das ja auch ganz wunderbar realisieren. Der Hersteller sieht dafuer aber offenbar keine groessere Notwendigkeit - wir Nutzer muessen denen das klarmachen.

Betreffs Qualitaet der Sensoren habe ich vielleicht einfach nur Glueck.
Bisher habe ich in den 3 Jahren nur 2 oder 3 WH51 und eine WN1900C "verloren". Letztere wohl aufgrund eigener Dummheit. Die Bodenfeuchtesenoren sind wohl ersoffen.
Ansonsten wurde mir von Froggit im Ursprung eine defekte WH65 angedreht, deren Solarpanel schlicht nicht arbeitete und die daher Batterien frass. Seit dem Austausch funktioniert die aber problemlos.
Der Rest funktioniert hier - selbst so kritische Sensoren mit mechanischen Bauteilen wie WH45 oder WH41 - zum Teil schon mehr als 2-3 Jahre. Ausser beim WH41 (und anfaenglich beim defekten WH45) wurde ich noch nie von einer leeren Batterie/Akku ueberrascht. Zwar hatte ich mir anfangs auch vorgenommen (und zum Teil sogar die Teile schon besorgt) auf Batterien zu verzichten und stattdessen die Spannungsversorgung per Batterie-Dummy und Netzteil zu realisieren. Aber mit der Erfahrung der letzten Jahre sehe ich das nicht mehr so kritisch - ich kann mich auf die (Lithium-)Batterien verlassen.
Wobei hier die Wetterstation in unmittelbarer Naehe und gut erreichbar ist - ein Batteriewechsel ist also schnell gemacht.

Insofern bin ich eigentlich mehr als begeistert, was man fuer (so) wenig Geld an Qualitaet erhaelt. Und was waere denn eine Alternative?
Aber ich habe Ecowitt auch schon mehrmals auf eine zu verbessernde Qualitaetskontrolle hingewiesen (ich habe schon Sensoren im falschen Sensorgehaeuse erhalten) und auch empfohlen, zusaetzlich (!) fuer die ambitioniertere Kundschaft bessere und dann eben auch teurere Geraete anzubieten - weil zumindest ich da auch einen Markt sehe.

Bemerkenswert ist aber die Kulanz, mit der Ecowitt etwaig auftretende Fehler und Probleme zu beheben versucht. Ich habe schon von Nutzern von Froggit-Geraeten gelesen, die auf eine Mail mit Fehlerbeschreibung an Ecowitt hin (weil Froggit sich erfahrungsgemaess nur sehr langsam bewegt) dann von Ecowitt ein neues Geraet erhalten haben. Und auch ich habe schon eine WN1900 ersetzt bekommen, obwohl ich ein Selbstverschulden nicht ganz ausschliessen kann (und das auch so kommuniziert habe).
Schoener waere aber natuerlich, wenn es derartige Probleme oder Fehler erst gar nicht gaebe.

Mal sehen, ob da was kommt. Bisher zeigte sich Ecowitt ja immer fuer Verbesserungen und Hinweise der Anwender recht aufgeschlossen.

Nachtrag: hier der Grafana-Snapshot mit echter Bedienung.

Gruss, Oliver
Volker S
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Re: Ecowitt - Froggit Stationen/Gateways

#3

Beitrag von Volker S »

Nur mal so allgemein: 10m Kabel besagt ja nicht viel. Entscheidend ist natürlich der Querschnitt - gerade bei kleinen Spannungen hat man auf die Länge bezogen relativ große Verluste. Gut bei relativ kleinen mA-Verbräuchen ist es nicht gar so schlimm.
Ich hatte mir mal mit einer Wildkamera über den Winter eine Moorbeetbeobachtung mit Zeitraffer eingerichtet. Für eine 25m Entfernung zum Netzteil (6V Einspeisung) war das schon ein dickeres Kabel als normale Doppellitze (ich glaube ich habe 2mm² verwendet).
Wenn man ein einstellbares Netzteil hat, kann man das mit einer höheren Einspeisung natürlich kompensieren. Dann kauft man soviel billige Doppellitze, dass bei einer Einspeisung von 7,5V hinten ca. 6V rauskommen (Nager = UV-Schutz nicht vergessen, falls bodennah verlegt).
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