Der beste Ecowitt/FineOffset Sensor für die genaue (sekunden)Böenmessung?

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fankyy
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Der beste Ecowitt/FineOffset Sensor für die genaue (sekunden)Böenmessung?

#1

Beitrag von fankyy »

Da ich an meinen Stations-Standorten nicht überall auf korrekter 10m Höhe Wind (bzw. teils nur auf 2-3m) messen kann, aber trotzdem einen möglichst vergleichbaren Wert mit den Meteoschweiz-Stationen erreichen möchte, welche Windböen im 1-Sekunden Takt sampeln, ist ein zumindest gleicher oder gar kürzerer Intervall dafür unerlässlich, weil Wind mit zunehmender Bodennähe turbulenter und die Böen damit in der Dauer teils etwas kürzer sind. Somit scheiden gewisse, sonst sehr zuverlässige Sensoren wie eine Davis VP2 (2.5s) für diesen Zweck schon mal aus. (Oder auch die Bresser/CCL Modelle mit 4s Intervall). Natürlich kann auch das Ansprechverhalten des Anemometers gewissen Einfluss haben, aber so stark sollten sich diese im Hobby/Semi-Pro Bereich , in neuem Zustand, nicht unterscheiden.

Meine bisherige Referenz war der Windmaster 2 Handwindmesser, welcher ca. im 0.8s Intervall misst. Interessant ist, dass eine FineOffset WH23xx (Froggit WH4000) und somit vermutlich auch alle WHx080 Modelle, welche auf derselben Windgeber und Transmitter-Kombination bestehen, meist sehr gut mit dessen Messwerten übereinstimmt. Ich gehe daher von einem 1s Intervall aus, wie auch bei der WH65. Allerdings misst die WH65 bekannterweise Böen etwas zu tief, was ich nun auch selbst feststellen konnte. Eine WS80 hingegen, ebenfalls mit 1s Intervall, stimmt wieder gut mit den anderen Sensoren überein. Nach meinen aktuellen Beobachtungen, ergibt das durchschnittlich etwa folgende Differenzen, gemessen auf selber Höhe/Standort:

Referenz: Windmaster 2
WS80: 0% (manchmal +10%, bei Regen aber auch mal bis minus 20%!)
WH2315: 0% bis -3%
WH65: -10% bis -15% (manchmal -20%, sehr selten 0% bis +5%)
Davis VP2: -17 bis -19% (selten -20% bis -2%)

Da eine Böe nicht immer dieselbe Dauer hat, ist es meiner Meinung nach jedoch der falsche Weg, einen einfachen Korrekturfaktor zu setzen. Auffällig sind dabei die einzelnen, seltenen Ausreisser der WH65 nach oben, entweder verursacht durch Kanalisationseffekt oder Turbulenzen vom Regentrichter oder den dicken Kunststoffarmen. (Ich hab den bei nördlicher Anströmung und etwas Aufwind auch schon rückwärts drehen sehen...) Oder aber, es werden in der Sensor-Firmware Peaks zu stark gefiltert?

Bei der WS80 sind die bis zu 20% zu tiefen Werte bei Starkregen etwas enttäuschend, so geht fast jede Böenfront verloren, Beispiel vom 17.8.:

Offizielle MS Station in der Nähe: 81.7 km/h (10m, aber Standort 100m tiefer..)

Windmaster 2: 74 km/h (2m)
Davis VP2: 66 km/h (3m)
WS80: 65.5 km/h (3m)

2. Windmaster ca. 15m entfernt: 82 km/h (2.5m)

Kann natürlich auch sein, dass bei Starkregen zu viele Datenpakete verloren gehen, als zusätzliche (oder gar Haupt-Ursache).

Bei Interesse: Einen ersten Live-Vergleich einiger Modelle, jeweils am selben Mast auf selber Höhe montiert, inkl. zusätzlichem Empfang via SDR, habe ich hier online:
WS80 / VP2
http://meteo.fankyy.ch/test/plotcomp_se1.html (VP2 Yearly)
WH65 / WH2315 / VP2:
http://meteo.fankyy.ch/test/plotcomp.html (VP2 Yearly)


Zu meiner daraus resultierenden Frage:

Verhält sich die WS90 bei Regen gleich wie die WS80 oder wäre ev. die WS68 besser und eher mit einer WH23xx/x080 übereinstimmend? Die WS80 funkt auf 70m Distanz gerade so ausreichend durch ein dazwischen stehendes Haus und eine zusätzliche Hauswand hindurch. Mit einer WS68 auch machbar? (Freifeld 300m vs. 100m laut Datenblatt, funken die WS80/90 wirklich stärker, oder nur einfach öfter?) Eine WH23xx kann ich dort vermutlich nicht einsetzen, weil Signal wohl noch schwächer und sich dessen Transmitter sowieso gerne mal für ein paar Minuten mehrmals täglich verabschieden.. (wird via SDR sichtbar, bei der USB/Display-Konsolenvariante wird lediglich die Linie im Plot interpoliert, es sei denn, sie verliert das Signal gleich komplett durch z.B. neu generierte ID)

Gibts andere empfehlenswerte Sensoren, welche keine Aussenmontage des Loggers/Empfängers erfordern? (ansonsten wäre dies mit einer Peet Bros Ultimeter schon beantwortet, 0.25 - 0.5s Sampling...)

Danke für eure Tipps
Grüsse
fankyy
Zuletzt geändert von fankyy am 23 Aug 2022, 23:37, insgesamt 2-mal geändert.
fankyy
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Re: Der beste Ecowitt/FineOffset Sensor für die genaue (sekunden)Böenmessung?

#2

Beitrag von fankyy »

Nachtrag:

Habe mich noch mit dem Ecowitt Support in Verbindung gesetzt. Das ganze scheint tatsächlich etwas komplexer und nicht nur auf das sampling Intervall zu reduzieren sein:
I believe the difference is not due the device itself with its sampling method, but it is the unit difference, like bearings.
- Die alte WHx080 / WH23xx Serie also mit 2s Intervall (fortlaufend)
The wh1080 sample also measures every 2s, and gust is the peak value out of the 24 data.
- Die WH65 und WS68 mit 1s Intervall (fortalufend)
The WH2320 all in one sensor, which is same as wh65, is measured once very second, and out of 16s, the gust is sensed. WS68 is same.
- Die WS80/WS90 mit 2s Intervall (sampling erfolgt für einige millisekunden alle 2 sekunden)
- Der höchste Wert wird dabei jeweils verworfen und der zweithöchste der letzten 14x2s Messwerte gesendet (Ist DIES die Massnahme gegen Spikes??) Also verbleibt der zweithöchste Böenwert immer 28 Sekunden im Sensor-Speicher und wird entsprechend ein paar mal pro Funkpaket gesendet (finde ich gut, das verwerfen der höchsten Bö jedoch nicht so)
Both ws80,90 measures a few millisecond once every two second due to power consumption control reason. So it is not a permanent measuring during the past two seconds. The second data used is for more stable and consistent reason.
I can’t explain why ws80 measures lower wind speed at rain conditions. But you do have to understand the ultrasonic wind measurement can be influenced greatly when water is accumulated around the sensor, this will weakening the signal strength and it can influence the data quality.
Soweit verständlich, somit aber die Messgenauigkeit bei Regen deutlich reduziert. Etwas schade. Und zur besseren Konsistenz und Spikes-Vermeidung sollten ja eigentlich eher auf gewisse Schwellenwerte der vorangehenden Böen geachtet werden, anstatt gleich den höchsten Wert immer ganz zu verwerfen, könnte ja sein, dass dieser Wert stimmt.

Und zu den Kugellagern: da sollte doch eigentlich die Geschwindigkeitskurve entsprechend dem Sensorverhalten/Beschleunigungswiderstand des Lagers, angepasst werden :?:
Würde ja sonst heissen, dass die Lagerung des WH1080 Anemometers besser ist als bei einer VP2. Oder werden dort einfach verschiedene Referenzkurven für die Eichung, bzw. Zuordnung der Anzahl Impulse an einen Geschwindigkeitsmesswert, verwendet?
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olicat
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Re: Der beste Ecowitt/FineOffset Sensor für die genaue (sekunden)Böenmessung?

#3

Beitrag von olicat »

Moin,
- Die WS80/WS90 mit 2s Intervall (sampling erfolgt für einige millisekunden alle 2 sekunden)
- Der höchste Wert wird dabei jeweils verworfen und der zweithöchste der letzten 14x2s Messwerte gesendet (Ist DIES die Massnahme gegen Spikes??) Also verbleibt der zweithöchste Böenwert immer 28 Sekunden im Sensor-Speicher und wird entsprechend ein paar mal pro Funkpaket gesendet
wie kommst Du auf die 14x2s?
Der WS80 hat einen Sendeintervall von 4.8 Sekunden, der WS90 von 9.8 Sekunden. Somit sendet der Sensor per Funk alle 4,8 bzw. 9,8 Sekunden den letzten (als max. akzeptierten) Wert.
Da ergeben die 28 Sekunden im Sensor doch ueberhaupt gar keinen Sinn?
Und auch in der Konsole sind die 28 Sekunden nicht nachvollziehbar - wie eine zeitliche Speicherung ueberhaupt.
Denn der Sendeintervall der Konsole ist beliebig aenderbar und per API kann quasi jederzeit eine Anforderung auf den Wert erfolgen.
Zumindest in den von Dir zitierten Teilen sehe ich auch von Ecowitt keinen Hinweis auf 14x2s oder 28 Sekunden...

Oliver
fankyy
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Re: Der beste Ecowitt/FineOffset Sensor für die genaue (sekunden)Böenmessung?

#4

Beitrag von fankyy »

olicat hat geschrieben: 24 Aug 2022, 08:06 wie kommst Du auf die 14x2s?
Der WS80 hat einen Sendeintervall von 4.8 Sekunden, der WS90 von 9.8 Sekunden. Somit sendet der Sensor per Funk alle 4,8 bzw. 9,8 Sekunden den letzten (als max. akzeptierten) Wert.
Da ergeben die 28 Sekunden im Sensor doch ueberhaupt gar keinen Sinn?
Und auch in der Konsole sind die 28 Sekunden nicht nachvollziehbar - wie eine zeitliche Speicherung ueberhaupt.
Denn der Sendeintervall der Konsole ist beliebig aenderbar und per API kann quasi jederzeit eine Anforderung auf den Wert erfolgen.
Zumindest in den von Dir zitierten Teilen sehe ich auch von Ecowitt keinen Hinweis auf 14x2s oder 28 Sekunden...
Sorry, dies hatte ich vergessen aus der E-Mail zu Zitieren:
WS90 gust is the second largest value among the past 14sets data ( data measured once every 2s).
Passt dann auch mit der Angabe im WS80 Manual überein:
The wind gust reading will be the max wind speed in the past 28s
Quelle: WS80 Manual, Seite 18
https://www.manualslib.com/manual/22980 ... =18#manual

Und ist auch via SDR sichtbar, dass für etwa eine halbe Minute derselbe Böenwert (sofern keine stärkere Böe in dieser Zeit erfolgt) gesendet wird. Daher die 14 x 2, also 14 Messungen in den 28 Sekunden.
Dort steht zwar auch, dass ab >5m/s eigentlich jede Sekunde gemessen wird, wobei dies ev. mit einer neuen Firmware geändert hat (?)

Ist aber unabhängig vom Sende- & Konsolenintervall, bezieht sich eher auf die Funktion des Sensors. Die Konsole/Gateway/Empfänger aktualisiert/erhält alle 4.8/9.6s Wind und Windrichtung (und, sofern denn so schnell Änderungen vorliegen, auch alle anderen Werte) und auch den Böenwert. Dieser ändert sich aber nur dann, wenn es einen neuen, höheren Messwert gibt, ansonsten wird für 28 Sekunden derselbe gesendet. Konsole/GW/Empfänger hat also 28 Sekunden (oder etwa 5 bis 6 Pakete, auch wenn es Zeitlich keinen Sinn macht bzw. keine Ganzzahl ergibt. Vermutlich sind es einfach 6x4.8 = 28.8 Sekunden und beim WS90 3x9.6=28.8) die Möglichkeit, den Messwert mit der jeweilig aktuellen Max-Böe zu erwischen/empfangen. Wenn das Signal z.B. zu schlecht wird und mehr als 6 aufeinanderfolgende Pakete nicht empfangen werden können, kann einem eine Max.-Böe durch die Lappen gehen. Daher mein Kommentar, dass es eigentlich sinnvoll wäre, wenn Ecowitt dies ausweiten würde auf z.B. 10 Minuten oder gar 24h als separater Wert im Datenpaket des Sensors, damit man trotz Signal-Ausfällen die tatsächliche Tages-Max. Böe auf sicher hätte. Aber würde natürlich Änderungen/Erweiterungen im Aufbau des Sendepakets, sowie auch des Sensor-Chips voraussetzen.

ws80_specs.jpg
ws80_specs.jpg (217.55 KiB) 1377 mal betrachtet
fankyy
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Re: Der beste Ecowitt/FineOffset Sensor für die genaue (sekunden)Böenmessung?

#5

Beitrag von fankyy »

So wie es aussieht, wurde beim WS80 das 2s- Messintervall (statt 1s) sowie das verwerfen der ersten Messung, erst mit Firmware 1.2.2 eingeführt:

ws80_ecowitt_firmware122.png
ws80_ecowitt_firmware122.png (55.58 KiB) 1170 mal betrachtet

"to have more stable output". Das Problem ist, bei Regen sind die Werte dann vermutlich noch tiefer. Daher habe ich das Update bei meinen WS80 bis jetzt nicht installiert.

Meine neu aufgestellte WS90, mit weiteren Anemometern am selben Mast (aber genügend horizontalem und vertikalem Abstand) scheint das Problem bei Regen weniger zu haben, bzw. völlig in die andere Richtung auszuschlagen:

plotcomparison_2310_vp2_ws90_ws68_20220927_.png
plotcomparison_2310_vp2_ws90_ws68_20220927_.png (237.49 KiB) 1170 mal betrachtet
http://meteo.fankyy.ch/test/plotcomp_se3.html

103 km/h Böe, währen der Rest zwischen 59.5 und 69.8 km/h lag. Das WS68 Anemometer entspricht, zumindest in diesem Fall, mit um die 70 km/h am ehesten dem Messwert, welcher (das ist nur meine Vermutung basierend auf Beobachtungen und Vergleichen) mit einem genauen Anemometer wie dem Windmaster 2 oder den umliegenden professionellen Anemometern von Wetterdiensten ermittelt worden wäre.

Firmware auf der WS90 ist 1.1.9, wobei es laut Changelog seither keine Änderungen an der Windmessung gab (im Gegensatz zur WS80, wobei dies doch bei beiden Baugleich sein soll?)

(Die WH2310 SE Konsole Grafik bitte ignorieren, hat sich irgendwann mal entschieden, lieber Daten des WH2310 v1 Transmitters zu empfangen und Sensor IDs lassen sich dort scheinbar nicht fixieren).

Die WS80 Modelle habe ich nicht am selben Standort und Höhe aufgestellt, daher nicht in diesem Vergleich.
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Gyvate
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Re: Der beste Ecowitt/FineOffset Sensor für die genaue (sekunden)Böenmessung?

#6

Beitrag von Gyvate »

fankyy hat geschrieben: 27 Sep 2022, 22:10 103 km/h Böe, währen der Rest zwischen 59.5 und 69.8 km/h lag. Das WS68 Anemometer entspricht, zumindest in diesem Fall, mit um die 70 km/h am ehesten dem Messwert, welcher (das ist nur meine Vermutung basierend auf Beobachtungen und Vergleichen) mit einem genauen Anemometer wie dem Windmaster 2 oder den umliegenden professionellen Anemometern von Wetterdiensten ermittelt worden wäre.
Ich würde das nicht so heiss essen, wie es hier gekocht (geschrieben) wurde.

Das unterstellt ja, dass das Windverhalten räumlich über größere Strecken homogen ist und es keine mikroklimatischen Abweichungen gibt. Und die gibt es natürlich. Denn i.d.R. misst eine PWS das lokale Mikroklima und nicht die (aus verständlichen Gründen) standartisierten Werte nach WMO der offiziellen Wetterstationen.

Aber ein solcher "klinisch sauberer" Messwert repräsentiert natürlich nicht die aktuelle Realität am Standort - ausser, der Standort wurde vorschriftsmässig "bereinigt" - d.h. kein Bewuchs, keine Häuser etc.

Kommt eben darauf an, was man will. Sein Mikroklima, das der Erlebensrealität entspricht, oder einen Messwert, der zwar überall unter den gleichen Bedingungen gemessen wurde, aber mit der realen Erlebenssituation oft nichts oder wenig zu tun hat. Es kommt, wie gesagt, eben darauf an, was man will. 8-) - Es hilft mir ja (aus praktischen Gesichtpunkten als Kleingärtner z.B.) wenig, wenn unter WMO Bedingungen +2° C an meinem Standort (oder in der Nähe) gemessen werden, wenn mir in meinem Garten bei dortigen -2°C die Pflanzen erfrieren. Wie gesagt - es kommt darauf an, was man will.
Mir persönlich sind die realen mikroklimatischen Werte wichtiger - aber das kann jeder so handhaben wie er will.

Hinzu kommt, dass Schaufelrad-Anemometer konstruktionsbedingt quasi keine vertikalen Windkomponenten erfassen können, wohingegen Ultraschallanemomter das sehr wohl können. Daher wäre ich mit solchen Vergleichen zwischen Geräten mit unterschiedlichen Messmethoden etwas zurückhaltender.

Unabhängig davon eine Interessante "Gegenüber-" oder Nebeneinanderstellung der Messungen unterschiedlicher Anemomter ! :thumbup: - Können wir ein (oder mehrere) Bild(er) der tatsächlichen Messkonfiguration sehen ?
(die Sensor(grupp)en an ihren Montageplätzen)
Ecowitt WS2320E,HP2553,HP3501,GW2001,GW1100, GW1000,WH2650,WN1910,WN1980, Meteobridge, Weewx , CumulusMX, Barani MeteoShield Pro, MetSpecRad02, Personal Weather Tablet(PWT) - http://meshka.eu
http://meshka.eu/Ecowitt/dokuwiki (Ecowitt WiKi Englisch)
fankyy
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Re: Der beste Ecowitt/FineOffset Sensor für die genaue (sekunden)Böenmessung?

#7

Beitrag von fankyy »

Gyvate hat geschrieben: 28 Sep 2022, 10:37 Das unterstellt ja, dass das Windverhalten räumlich über größere Strecken homogen ist und es keine mikroklimatischen Abweichungen gibt. Und die gibt es natürlich. Denn i.d.R. misst eine PWS das lokale Mikroklima und nicht die (aus verständlichen Gründen) standartisierten Werte nach WMO der offiziellen Wetterstationen.

Aber ein solcher "klinisch sauberer" Messwert repräsentiert natürlich nicht die aktuelle Realität am Standort - ausser, der Standort wurde vorschriftsmässig "bereinigt" - d.h. kein Bewuchs, keine Häuser etc.
Es geht mir in diesen Vergleichen ja nicht um mikroklimatische Unterschiede, sondern darum, dass verschiedene Sensoren am selben Standort unterschiedliche Werte liefern - und sich an einem Stations-Standort nach WMO genau so verhalten würden, bzw. dies an anderen Messtandorten mehr oder weniger replizierbar ist. Dabei ist mein Ziel, ein PWS-Anemometer zu finden, welches sich möglichst ähnlich verhält, wie dies eines offiziellen Wetterdienstes. Nicht etwa, dass es dieselben Werte an einem anderen Standort liefert, sondern dem lokalen Mikroklima entsprechend erwartbare unterschiede aufzeigt.

Mir ist es daher sehrwohl wichtig, das lokale Mikroklima, bzw. die Windgeschwindigkeiten zu messen, welche an diesem Standort auch wirklich auftreten. Aber mit zu grossen Abweichungen der Messinstrumente ist das wie, als würde man die Maximalgeschwindigkeit von Autos nur mit den internen Tachos vergleichen und der eine 20 km/h vom anderen abweicht.. Oder wie wenn dein Thermometer +4 Grad zuviel anzeigt, du denkst die Temperaturen wären im Plus-Bereich, und dir die Pflanzen trotzdem abfrieren und ein genaueres Thermometer z.B. an selber Stelle -2°C messen würde. Ich finde es ohnehin erstaunlich, dass bei Vergleichen von Wetterstationen bei Regen- und Temperaturmessung bis auf die Kommastelle geachtet wird, während an die Sensor-Unterschiede bei der Windmessung kaum jemand denkt. Teils verständlich, da um einiges komplexer und es durchaus mehr Einflüsse geben kann.
Gyvate hat geschrieben: 28 Sep 2022, 10:37 Hinzu kommt, dass Schaufelrad-Anemometer konstruktionsbedingt quasi keine vertikalen Windkomponenten erfassen können, wohingegen Ultraschallanemomter das sehr wohl können. Daher wäre ich mit solchen Vergleichen zwischen Geräten mit unterschiedlichen Messmethoden etwas zurückhaltender.
Verstehe mich nicht falsch, ich bin sonst selbst auch wirklich begeistert von den WS80/90 Modellen, bzw. auch in Hinsicht auf die Preis-Leistung der meisten FineOffset Modellen überhaupt. Aber bei dieser flachen Bauweise des Ultraschallanemometers, wie es bei der WS80/90 der Fall ist, werden es kaum mehr als 15-20° vertikale Komponenten durch die schmale Öffnung schaffen. So hab ich mir an einem Hügel-Standort mit Aufwind schon überlegt, das Anemometer nicht doch lieber fast parallel zur Hügelneigung aufzustellen.. :? Zur Messmethodik an sich stimme ich zu: Das Ultraschall-Anemometer spricht mit dem kurzen Böen-Sampling im millisekunden-Bereich einiges genauer auf kurze Peaks/Turbulenzen an (bzw. 1:1 da kein mechanischer Widerstand), auch wenn dies, laut dem Hersteller, nur einmal pro 1 oder 2 Sekunden geschieht, und genau daher sind wohl auch die sporadisch über 1/3 höheren Böenwerte möglich. Ob das aber bei den Ultraschall-Anemometern von offiziellen Wetterdiensten in Berggebieten auch so ist? Dann hätten die ja in ihrem eigenen Messnetz nicht-homogene Messinstrumente und somit nicht vergleichbare Messreihen. Ich denke, es ist viel eher so, dass dort auch mit Ultraschall-Anemometern die ganze Sekunde lang gesampelt wird (oder öfters und dann über die Sekunde gemittelt) und damit Messungen (zumindest bei horizontaler Windströmung) eher vergleichbar sind, als bei den WS80/90, welche aus Akkuschon-Gründen immer nur ein paar Millisekunden messen.

Ich möchte auch selbst erwähnen, dass meine Behauptungen immer nur meinen aktuellen Feststellungen und Vergleichen, bzw. Erkenntnissen entsprechen und so sicherlich nicht abschliessend 'gültig' sind. So habe ich, seit der neuen Messkonfiguration auch feststellen können, dass die Unterschiede zwischen VP2 und WHx080 Anemometer bei zunehmender Höhe über Grund und Windrichtungs-Abhängig geringer als erwartet sind und es wohl gerade die Kombination Kanalisierung durch Kunststoffbügel-Halterung und Aufwind war, dass eine WHx080 bei einer bestimmten Windrichtung oft selbe Werte wie ein Windmaster 2 Handwindmesser ermittelt, ansonsten aber etwas tiefer liegt und sich schon eher eines VP2 Anemometers nähert (teils auch mal darunter), welchen ich bis anhin (und im Vergleich zu z.B. Lambrecht Anemometern von offiziellen Wetterdiensten) als noch immer zu zurückhaltend bei Böenmessungen (ausser SSO-SW) einstufe. Die Ultraschall-Modelle WS80/90 gehen hingegen in die andere Richtung und liegen nochmals teils 5 bis 10% über den Windmaster 2 Werten. Vorausgesetzt, Regen stört aus einem bestimmten Winkel die WS80 Ultraschallinstrumente nicht zu stark..
Gyvate hat geschrieben: 28 Sep 2022, 10:37 Unabhängig davon eine Interessante "Gegenüber-" oder Nebeneinanderstellung der Messungen unterschiedlicher Anemomter ! :thumbup: - Können wir ein (oder mehrere) Bild(er) der tatsächlichen Messkonfiguration sehen ?
(die Sensor(grupp)en an ihren Montageplätzen)
Die Sensoren befinden sich an einem 3 bis 4 Meter Masten auf einer leichten Südwestlichen Erhebung (Südwest-Hang) auf einem Silo, welches nach Westen (Hauptwindrichtung) relativ offen ist, (Südost bis Nordwest), Nordwest bis Nordost befindet sich eine nach Osten verlaufende Anhöhe mit Bäumen, welche in etwa 120m Entfernung teils auf dieselbe Höhe ragen. Messhöhe 10 bis 11 Meter, je nachdem von welcher Seite des Silos aus betrachtet etwas mehr oder weniger.

Die ersten zwei Fotos kurz vor der fertigen Installation des Masts, bzw. vor der Ausrichtung mit Wasserwaage und Entwirrung/Ziehen der Batterie-Verlängerungen:

Nach Westen:
IMG202209251506351.jpg
IMG202209251506351.jpg (215.35 KiB) 1037 mal betrachtet
Norden:
IMG20220925150836.jpg
IMG20220925150836.jpg (235.76 KiB) 1037 mal betrachtet
Von unten nach Osten:
IMG20220925175256.jpg
IMG20220925175256.jpg (124.63 KiB) 1037 mal betrachtet
Es kann gut sein, das das VP2 Anemometer durch das WS68 etwas beeinflusst, bzw. bei Westwind durch Umströmung minim beschleunigt wird. Ich wollte das WS68 Solarpanel, bzw. dessen Ausleger aber nicht direkt unterhalb, da sonst das Solarpanel mittags direkt im Schatten liegen würde. Dann lieber "in" der Windrichtung und so hoch wie vertretbar.

(Den Solarteil der WH2315/WHx080 verwende ich nicht mehr, da dieser in mehreren Fällen zu Problemen (Peaks und ID-Resets) geführt hat, daher dessen Ausrichtung nicht beachten. Ich hatte dort vorher schon eine WH2315, welche mir aber durch Schäden am vorherigen Masten und zuletzt ein Hagelunwetter völlig zerstört wurden. Diesmal wollte ich, nebst dem Sensor-Vergleich, einfach auch eine bessere Ausfallsicherheit durch diese Mehrfachauslegung von verschiedenen Sensoren erreichen. Man steigt ja nicht täglich auf so ein Silo hoch und balanciert dort oben mit einem Masten :) Das Ultraschallanemometer könnte beim nächsten 5cm Hagel widerstandsfähiger sein, als die Windschalen...könnte... :) )
Peter
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Re: Der beste Ecowitt/FineOffset Sensor für die genaue (sekunden)Böenmessung?

#8

Beitrag von Peter »

Ich vermute aufgrund der Anzahl von Stangen und "Geräteverästelungen", aber auch dem dicht darunter befindlichen Silo mit seinen Geländerstangen, etc. einfach Verwirbelungen, die zu unterschiedlichen Verfälschungen von allen angebrachten Windmessern führen. Aber wie gesagt, von Ferne kann ich es nur "vermuten"....
fankyy
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Re: Der beste Ecowitt/FineOffset Sensor für die genaue (sekunden)Böenmessung?

#9

Beitrag von fankyy »

Peter hat geschrieben: 30 Sep 2022, 08:19 Ich vermute aufgrund der Anzahl von Stangen und "Geräteverästelungen", aber auch dem dicht darunter befindlichen Silo mit seinen Geländerstangen, etc. einfach Verwirbelungen, die zu unterschiedlichen Verfälschungen von allen angebrachten Windmessern führen. Aber wie gesagt, von Ferne kann ich es nur "vermuten"....
Die Sensoren sind genau so angebracht, dass eben dies aus Hauptwindrichtung (WSW - WNW) nicht vorkommen sollte und schon gar nicht bei allen. Natürlich gibt es gewisse Platz- bzw. Abstandskompromisse (damit der Masten ohne Kran oder Baufirma montierbar war) aber wenn das schon solche Auswirkungen haben sollte, könnte man die Anemometer bei den Kombi-Sensoren auch gleich weglassen, welche kaum 10cm übers restliche Sensor-Array hinaus ragen..

Der WS90 befindet sich 4m über dem Silo auf dessen Nordwest-Seite und es müsste schon sehr starker Aufwind herrschen, damit die Verwirbelungen des Geländers aus dieser Richtung darauf treffen. Das höhere, zum Silo gehörende Gestänge, befindet sich Südöstlich davon und leicht darunter, kann bei Windrichtung West ebenfalls keine in Richtung Anemometer ziehenden Verwirbelungen auslösen.

Durch die runde Form umfliesst die Windströmung das Silo eher, im Vergleich zu einer Hauswand oder einem steilen Dach. Wenn 4 Meter als dicht darunter bezeichnet werden, müsste die Empfehlung zur Anemometermontage mit 3m über Dachkante, wie es viele machen, aber umso deutlicher nach oben angepasst werden.

Und es ist ja so, dass die Windmesser, abgesehen von der WS90, gar besser übereinstimmen, als erwartet, wobei das VP2 Anemometer durch die Aufstellung ev. leicht begünstigt wurde und so stimmts eigentlich wieder (dass dessen Messwerte normalerweise [=bei meinen Bodennahen Vergleichen] etwas mehr darunter liegen. Ev. auch, dass das minim längere Böen-sampling durch die Höhe weniger ins Gewicht fällt.) Bei der WS90 wohl wirklich eher die Messmethodik oder aber ein durch Regen verursachter/überhöhter Spike.
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