Moin!
Es gibt verschiedene Intervalle im Kontext der Datenübermittlung.
Eine Annäherung ...
Der Sensor als Gerät (etwa WS68) erhält vom eigentlichen Sensor (etwa Reed am Schaufelrad) in einem Intervall
A die zum jeweiligen Zeitpunkt gemessenen Werte und sendet diese nach einer Endverarbeitung im Sendeintervall
B zur Station.
Diese zeigt die Werte ggf. an (Display, Echtzeitanzeige) und sendet die Werte dann im Sendeintervall
C zu den konfigurierten Zielen.
Intervall A
Der Intervall A wird allgemeinhin als Samplingrate bezeichnet. Angeblich
1 haben die Windsensoren von Ecowitt eine Samplingrate von 1Hz.
Ich würde erwarten, dass der Mittelwert der im jeweiligen Zeitraum erfassten Werte im Sendeintervall B vom Sensor zur Konsole geschickt wird. Andere Nutzer vermuten(?) oder wissen das auch so - siehe Links unten.
Sendeintervall B
Der öffentlich dokumentierte Sendeintervall der Sensoren ist Intervall B.
Dafür liegt eine Liste im
WIKI vor. Ecowitt schreibt diesen Wert aber auch in die Anleitungen oder auf die Webseite.
Sendeintervall C
Und der vom Nutzer konfigurierbare Intervall zum Senden der Daten an irgendwelche Ziele ist Intervall C.
Dieser Intervall ist per WSView Plus-App (zumindest für die hier getesteten GWXX00) nur zwischen 16 und 600 konfigurierbar. Dabei handet es sich offenbar jedoch um eine Einschränkung der App - per WebUI bei GW1100 und GW2000 lässt sich auch ein Intervall von 1 (eine Sekunde) einstellen. Auch mit
FOSHKplugin lässt sich bei allen Stationen ein Intervall von weniger als 16 Sekunden einrichten - auch dauerhaft und ohne tatsächlichen Betrieb des Programms.
Jedoch muss man sich vor Augen führen, dass ein Sendeintervall C kleiner als der kleinste Intervall B nur begrenzt sinnvoll ist - es gibt schlicht keine aktuelleren Daten, die sich zu versenden lohnen würden.
Der tatsächliche Intervall des Sendens zu entfernten Zielen entspricht aber leider nicht dem konfigurierten Wert. Meiner Erfahrung nach bedeutet die im Intervall eingetragene Zeit nicht, daß alle n Sekunden ein Versand der Daten erfolgt, sondern das der Abstand zwischen den einzelnen Sendungen diese Zeit n beträgt.
Erschwerend kommt hinzu, daß verschiedene Stationen nach Aussage von Ecowitt aufgrund von Hardware-Limitationen schlicht mit der Datenmenge bei einem größeren Bestand an Sensoren nicht zurechtkommen.
Da kann es gerade bei den Stationen mit Display (die "alte" HP255xC, HP3500C) zu Verzögerungen kommen. Ob die "neue" HP255xC oder die HP2560C auch davon betroffen sind, weiss ich noch nicht - mir fehlt ein entsprechendes Testgerät.
Zum Inhalt der Sendungen:
Ecowitt-Stationen senden an die konfigurierten Ziele im Intervall C immer den zuletzt vom Sensor erhaltenen Wert - der bereits bekannte Wert wird also jeweils im Intervall B überschrieben.
Es wird also - mit einer Ausnahme - in der Konsole keine weitere Berechnung (etwa Mittelwertbildung) vorgenommen. Vermutlich, weil die Rechenkapazität nicht ausreicht.
Wenn man das richtig machen wollte, müsste man für jedes Ziel einen eigenen Mittelwert bilden. Das ist aber durchaus aufwändig.
Trotzdem hoffe ich, dass mit zukünftiger leistungsfähigerer Hardware diesem Wunsch nachgekommen wird.
Die Ausnahme betrifft die HP25xxC, die tatsächlich (als einzige mir bekannte Konsole) einen Durchschnittswert 10MinAvg der Winddaten berechnet (winddir_avg10m sowie windspdmph_avg10m). Bei der Ambient Weather-Version kommt zusätzlich sogar noch ein 2MinAvg hinzu: winddir_avg2m und windspdmph_avg2m.
Im Übrigen wird die ganze Geschichte aus Sicht des Herstellers noch komplexer, weil die Nutzer Echtzeitabfragen wünschen, die mit der GW1000-API und der bereits teilweisen Verfügbarkeit einer http-API möglich sind.
Da die Station ja nicht zurordnen kann, welcher Cilent zuletzt angefragt hatte ist eine Mittelwertbildung da eher nicht möglich.
1Lesestoff hinsichtlich Samplingrate:
https://www.wxforum.net/index.php?topic=43541.0
https://www.wxforum.net/index.php?topic ... #msg425946
Vielleicht finden sich ja noch ein paar Erkenntnisse, Berichtigungen oder Bestätigungen hier, dann könnte das durchaus ins WIKI, denn diese Frage taucht immer wieder mal auf.
Und jedes Mal erinnere ich mich, dass ich dazu schonmal was geschrieben oder auch gelesen habe und fange dann doch von vorn an.
Gruss, Oliver