TFA-Schutzhülle verbessern

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Malfix
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TFA-Schutzhülle verbessern

#1

Beitrag von Malfix »

Die originale TFA-Schutzhülle bietet nur eine mangelhafte Performance bei direkter und auch indirekter Sonnenbestrahlung. Dadurch werden Temperaturwerte um 5 Grad oder mehr nach oben verfälscht. Mit ein paar einfachen Maßnahmen kann man die Performance aber deutlich verbessern.

Version 1:
Zunächst werden 14 Löcher Durchmesser 3mm mit einem Holzbohrer vorsichtig in den oberen Ring gebohrt. Dabei auch die innere Lamelle durchbohren. Achtung! Nicht die Verbindungsstege anbohren! Dies fördert die Durchlüftung und verbessert die Reaktionszeit beim Sensor.
Anschließend die Schutzhülle komplett mit Sprühlack Matweiß für Autos lackieren.
Den Lack mehrmals in dünnen Schichten auftragen und trocknen lassen. Wichtig! Auch die Lamellen innen lackieren, und auch den Boden von beiden Seiten.
Die Dreiecke für die Halterung nach Möglichkeit nicht besprühen, da sie sonst nicht mehr in die Halterung passen.
Trocknen lassen. Danach muss noch die Farbe an den drei Haltenasen für den Boden vorsichtig mit einem Messer oder ähnlichen abgekratzt werden, um ein Veriegeln wieder zu ermöglichen.

Fertig!

Mit dieser Version konnte die Temperaturabweichung bei Sonne deutlich reduziert werden (meist unter 3 Grad). Bei nicht direkter Sonnenbestrahlung war die Abweichung weniger als 0,5 Grad. Gemessen mit einem Froggit DP50 / WH31A, verglichen mit einem WH32 EP (Kabelsensor) in einem Davis Schutzgehäuse Passiv 7714.

Version 2:
Zunächst wieder 14 Löcher bohren wie oben!
Diesmal die Schutzhülle komplett mit Sprühlack Matschwarz für Autos lackieren.
Den Lack mehrmals in dünnen Schichten auftragen und trocknen lassen. Vor allem die innen liegenden Lamellen sollten von beiden Seiten schwarz sein. Beim Boden reicht diesmal die Innenseite.
Die Dreiecke für die Halterung nach Möglichkeit nicht besprühen, da sie sonst nicht mehr in die Halterung passen.

Gut trocken lassen und die Farbe an den drei Haltenasen für den Boden vorsichtig abkratzen.

Im nächsten Schritt (nach Möglichkeit) nur die geraden Flächen an der Außenseite der Schutzhülle mit Sprühlack Matweiß für Autos lackieren. Je weniger weiß nach innen gelangt, umso besser! (Ja ich weiß, das ist ein Problem! Aber je besser das gelingt, umso besser die Performance!)
Den Boden außen (also unten) auch weiß lackieren.

Gut trocken lassen, die Nasen wieder abkratzen, damit der Boden wieder einrastet.

Fertig!

Mit der "schwarzen" Version konnte die Temperaturabweichung nochmals etwas reduziert werden. Gemessen mit einem Froggit DP50 / WH31A, verglichen mit einem WH32 EP (Kabelsensor) in einem Davis Schutzgehäuse Passiv 7714. (Vergleichswerte können mit dem Link meiner Signatur eingesehen werden. Aussen = WH32 EP, Aussen 2 = TFA schwarz verbessert)

Hinweis:
Die Angaben und Materialien haben sich bei bewährt und sollen als Beispiel dienen. Verbesserungsvorschläge und eigene Erfahrungen dürfen natürlich eingebracht werden.

Hier noch ein Foto:
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Peter
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Re: TFA-Schutzhülle verbessern

#2

Beitrag von Peter »

Ich habe deine Bastelanleitung (leicht abgewandelt) verwendet, die Löcher im oberen Rand sind bei mir 4mm, ansonsten quasi deine Variante 1. Aufgrund der Nordlage des Messaufbaus war überhaupt erst in den letzten 3 Tagen eine direkte Sonneneinstrahlung ab ca. 17 Uhr, die Messabweichung war jeweils zwischen 0,5 und 1,0 Grad nach oben. Jetzt kommt noch ein leichter Sonnenschutz für die Sommermonate davor, dann sollte es passen :thumbup: !!

Grüße Peter.
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Ton_vanN
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Re: TFA-Schutzhülle verbessern

#3

Beitrag von Ton_vanN »

Problem der TFA-Schutzhülle ist Sonnlicht auf Gehäuse => Temperatursteigung.

Also 'Entfernen' des Sonnlichts ist prinzipiell die bessere Lösung.
Niederländischer Text, aber die Bilder reichen wahrscheinlich schon für Erklärung. Sonst ist Google (manchmal) hilfreich.
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Peter
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Re: TFA-Schutzhülle verbessern

#4

Beitrag von Peter »

Hier mal 2 Fotos von heute Abend. Nach Sommerzeitumstellung habe ich ab 18:30 Uhr pralle Sonne (Bild1) auf der Schutzhülle und messe etwa 1 Grad mehr als es korrekt wäre. Habe deswegen einen Lamellenschutz gebaut, welcher gut 10 cm vor der TFA-Hülle die direkte Sonne abschirmt (Bild2). Aufgenommen um 18:53 Uhr. Sollte eigentlich reichen, eventuell muss im Hochsommer ein etwas längerer Abstandswinkel (von der Wand aus betrachtet) her, falls die Sonne dann doch noch dran vorbeischeinen sollte....

Grüße Peter.
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LE-Wetter
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Re: TFA-Schutzhülle verbessern

#5

Beitrag von LE-Wetter »

Dem Foto nach wirst du aber bei Sonne generell zu hoch liegen, denn die Aufnahme der Wärme und Abstrahlung von der Wand wirst du nicht weggbekommen und das bis spät in die Nacht
Liebe Grüße von LE-Wetter

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Peter
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Re: TFA-Schutzhülle verbessern

#6

Beitrag von Peter »

LE-Wetter hat geschrieben: 29 Mär 2022, 16:46 Dem Foto nach wirst du aber bei Sonne generell zu hoch liegen, denn die Aufnahme der Wärme und Abstrahlung von der Wand wirst du nicht weggbekommen und das bis spät in die Nacht
Kann sein, dass die Perspektive etwas täuscht, aber der Sensor ist 35cm von der Wand weg. Die Wand hat Nordrichtung und gehört zu einem freistehenden und unbeheizten Schuppen (nach oben ist auch alles frei), und die Sonne kommt erst um 18 Uhr (Winterzeit 17 Uhr) rum. Sicherlich wird die Wand trotzdem ein wenig die Messwerte beeinflussen, aber bislang passen die gemessenen Werte sehr gut zu umliegenden Stationen und den "prognostizierten" Werten. Ich muss mal sehen, wie das im Hochsommer wird, wenn die Wand von 18 - 21 Uhr "beschienen" wird....

Ich werde heute Abend (Sonne scheint wieder pralle) mal sehen, ob es ab 18 Uhr nochmal zu einem leichten Temperaturanstieg kommt, wie gestern und vorgestern (jeweils knapp 1 Grad), bevor ich gestern Abend den Lammellenschirm angebracht habe. Ich werde berichten....

Grüße Peter.
Peter
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Re: TFA-Schutzhülle verbessern

#7

Beitrag von Peter »

Mal die wichtigsten Infos zum heutigen Abend (also natürlich nur bezüglich meines Lamellenschildes): Direktes Sonnenlicht auf der TFA bis kurz vor Sonnenuntergang (19:34 Uhr) bei relativ freier Sicht gen Westen: Fehlanzeige!! Infolgedessen auch keinerlei Anstieg oder auch nur "Halten" der Temperatur zwischen 18:00 und 19:30 Uhr :)!!

Eventuell wäre der Temperaturrückgang ohne die Wandnähe minimal schneller. Aber das ist schon ein wenig Spekulation, da mir belastbare Vergleichsmessungen, geschweige denn geeichte Messmittel fehlen.
Da aber in den seltensten Fällen zwischen 18 Uhr und Sonnenuntergang Tageshöchst- oder -tiefstwerte zu erwarten sind, ist das für meine persönliche Wetterstatistik vermutlich vernachlässigbar.

Falls sich jemand fragt, wie der Lamellenschutz entstanden ist:
4 Holzleisten (Kiefer) 19 x 34mm als Rahmen mit Holzdübeln verleimt
Die Seiten mit 45 Grad Schlitzen versehen und passend gesägte Lamellen (Kiefer) 5 x 50mm eingeleimt
Keine Schrauben oder Nägel, nur Holz und Kaltleim, sowie eine Lage Holzschutzlasur und danach 2 Anstriche Fensterweiß (matt)
War gar nicht so schwer, vielleicht versuche ich mich auch irgendwann mal an einer "echten" Wetterhütte :beer:....

Grüße Peter.
halesi
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Re: TFA-Schutzhülle verbessern

#8

Beitrag von halesi »

Vorsichtig sägen statt bohren...

Grüße von der Ostsee!
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Oldman
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Re: TFA-Schutzhülle verbessern

#9

Beitrag von Oldman »

Ich kann nicht erkennen wo gesägt wurde oder gebohrt,
aber die Platzierung am Efeu ist schon mehr als fraglich.
Er, der Sensor, gehört nicht/an in eine Blätterwand, Temperatur und Luftfeuchte laufen dort total aus dem Ruder.
Gruß Udo
----------------
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Wetterfrosch
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Re: TFA-Schutzhülle verbessern

#10

Beitrag von Wetterfrosch »

Noch eine kleine Anmerkung zum Lackieren mit Autosprühlack:

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Lackschichten auf Kunststoffoberflächen nicht gut haften und meist nach kurzer Zeit abblättern.
Etwas besser hält der Lack, wenn man die Kunststoffteile zuvor mit etwas Schmirgelpapier anrauht, doch die beste Lösung ist, wenn man die Oberfläche leicht anrauht und dann vor der Lackioerung noch eine spezielle Konststoffgrundierung aufsprüht (gibt es in jedem gut sortierten Baumarkt, meist in der Bastelabteilung oder bei den Farbspraydosen), die dann als Verbindung zwischen Kunsstoff und Lackschicht dient.
Nachdem diese Grunddierung getrocknet ist (dauert nur 15 Minuten), kann man den Autolack aufsprühen.
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